Zitat von Ernie
Wenn ich ständig vom Schlimmsten ausgehe, ist doch Motorradfahren für mich sicherlich das falsche Hobby.
[...]
Wenn der liebe Gott meint, dass meine Zeit gekommen ist, dann ist es halt so weit. Ich versuche, ihn nicht zu provozieren, indem ich nicht fahre wie ein Irrer, aber wenn mich irgend jemand ummäht, kann ich es auch nicht ändern.
Bei uns hier sind in den letzten Wochen zwei Motorradfahrer tödlich verunglückt (übrigens in beiden Fällen durch die Schuld von Dosenfahrern), in beiden Fällen hätte eine andere Ausrüstung auch sehr wahrscheinlich nichts mehr genutzt.
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Hallo Ernie,
wenn für dich Motorradfahren nur ein Hobby ist: schön.
wenn du nicht so sehr am Leben hängst, wie andere: auch schön.
Aaaaber: für mich z.B. ist das Motorrad (naja karosseriemäßig ist's ja eher ein Roller ) die einzige effiziente Art zur Arbeit zu kommen, zumindest in der schnee- und eisfreien Zeit. Ich fahre nur 1/3 der Jahresstrecke als Hobby.
Und: ich hänge sehr am Leben, denn es gibt für mich eben auch noch was anderes als Motorradfahren... und das möchte ich auch noch weiter so geniessen, deswegen versuche ich i.a. alle Vorkehrungen zu treffen, um im Falle eines Unfalles möglichst gut davon zu kommen.
Ich habe in meiner Jugend zu viele Freunde und Bekannte durch Motorradunfälle verloren und die, die es überlebt haben sind tragen teilweise bleibende Schäden davon. Das geht vom steifen Arm über amputierte Beine bis hin zur Querschnittslähmung im Rollstuhl; bleibende Narben sind da schon gar nicht mehr der Rede wert.
Viele der Verletzungen und auch Unfälle wären aus heutiger Sicht vermeidbar gewesen. In den späten 70'er und frühen 80'er Jahren gab es weder ABS, ja teilweise nicht mal gescheite Bremsen (wer sich noch an die XT Trommeln erinnern kann weiss, was ich meine) und auch die Schutzkleidung war in keinster Weise mit heute vergleichbar. Wenige in unserer Gegend konnten sich eine echte Motorradlederjacke leisten, also wurde oft in Jeansjacke ohne irgendwelche Protektoren (naja ok Nierengurt) gefahren. Von einer Lederhose, Rückenprotektoren etc. ganz zu schweigen. Und die Textilklamotten waren kaum besser als die Jeans.
Ich bin froh, dass mir damals bis auf ein paar Schürfwunden nichts weiter passiert ist und heute setze ich eben jede (technisch und finanziell) sinnvoll erscheinende Möglichkeit ein, dass ich so gesund und heil wie möglich bleibe. Den Spaß auf dem Motorrad beeinflusst das übrigens in keinster Weise und die Angst dass was passiert wird ebenso wenig gesteigert. Was sich ändert ist, das gute Gefühl, dass wenn der Fall eintritt man alles (für sich) mögliche getan hat die Folgen zu minimieren.
Gruß
Dirk