Beiträge von schnabelwesen


    Es ist genau so, wie du es beschreibst - meistens die ersten 2-3 Anfahraktionen, ca. 1-2 km mindestens.
    Kannst du ein Öl empfehlen?
    Die 24T km Inspektion vor der Übernahme wurde von einem BMW-Händler gemacht. Ich weiß leider nicht, was er da rein geschüttet hat...

    Das Problem hatte ich heute auch wieder.
    Vorher habe ich bzw. meine Frau festgestellt, dass sich unter dem abgestellten Motorrad eine Lache gebildet hatte. Wahrscheinlich ist die Flüssigkeit bei der Weiterfahrt auf den Auspuff getropft und dort verdampft.
    Bereits vorher habe ich eine vermeintliche Undichtigkeit am Kardanflansch beim Händler moniert. Es hatte sich eine ziemliche Pfütze auf meinem heimischen Stellplatz gebildet.
    Der Monteur meinte: alles dicht. Evtl. Wachs aus Montagezeiten (könnte zutreffen, da das Problem nur bei heißem Wetter / Motor auftrat) und / oder Flüssigkeiten, die aus den diversen Überlauf- / Überdruckschläuchen austritt. Insgesamt finde ich die Erklärungen nachvollziehbar. Am wahrscheinlichsten scheint mir ein Austritt aus einem der Schläuche und ein Verdampfen auf dem heißen Auspuff. Nicht schön, aber auch nicht schlimm...
    Ich frage mich nur, ob der BMW-Händler, bei dem ich die Maschine gekauft habe und der die 24.000 km-Inspektion gemacht hat, die vorgeschriebenen Ölstände richtig beachtet hat - zumal das Problem ja anscheinend nicht so häufig vorkommt, zumindest in diesem Forum nicht...

    Ich finde nach wie vor die Lernfähigkeit im D-Modus unterschätzt. Die Elektronik kapiert schnell, wenn ich sportlicher fahren will: einfach ein paar mal runterschalten und mehr Gas geben, dann geht es hochtouriger weiter. Manchmal bin ich ganz froh, dass der Speicher die gewonnenen "Erkenntnisse" beim Ausschalten der Zündung vergisst: dann war mir der angelernte D-Modus schon zu hochtourig.
    Lediglich beim Runterschalten helfe ich regelmäßig nach, um die Motorbremse zu nutzen.
    Allerdings habe ich seit einiger Zeit beim Anfahren im ersten Gang und bei kaltem Motor ein heftiges Ruckeln (4-5 Mal auf den ersten Kilometern). Beim Motorrad-Langstreckentest ist das genauso aufgetreten und wurde durch Tausch der Kupplung behoben. Muss wohl demnächst auf meine Garantieverlängerung zurück greifen...

    Schön von dir zu hören, Wolfgang. Der Humor ist dir ja nicht verloren gegangen :drool:
    Als ich meine neue Gebrauchte Anfang März in Betrieb genommen habe, kam ich kaum mit dem rechten Bein über die Sitzbank. Jetzt geht es wieder wie geschmiert. Wenn ich es mit meiner Frau vergleiche, die heute mal wieder mit an die Ostsee gefahren ist. Fast hätte ich beim Aufsteigen flach geparkt... Die Rückenschmerzen sind durch das viele Fahren praktisch weg - der Sport scheint nicht nur das rechte Handgelenk zu trainieren ;) Insofern ist das Motorrad Medizin für mich.
    Ich wünsche dir eine gute entspannte Saison und allzeit gute Fahrt!


    Da lebt ein Thema aus dem Vorjahr wieder auf - die Frage nach der Sicherheit stellt sich ja auch zu Beginn jeder Saison wieder neu... Ob Wolfgang wieder (mit neuem Protektor und neuem Mut) unterwegs ist?
    Seit Jahren verfolge ich Unfallmeldungen mit teilweise tödlichen Folgen. Früher habe ich bei der Telefonhotline Bikers Helpline als Seelsorger mitgearbeitet. Ich bin schon entsetzt darüber, dass es oft die "erfahrenen" Motorradfahrer zwischen 50 und 60 sind, die heute in Unfälle verwickelt sind - mein Alter. Daher analysiere ich diese Situationen gerne unter der Frage: Hätte mir das auch passieren können? Und wenn - warum ja oder nein?
    Auch die Situation von Wolfgang im letzten Jahr habe ich mir noch mal angesehen und aus dem Vorgang ein paar Erkenntnisse gewonnen:
    1. Uwe hat Recht: Das Motorrad muss praktisch aufrecht sein, um den Spiegel eines Smart zu treffen. Ich hab es ausgemessen. Wenn es nicht, wie Wolfgang überzeugend erklärt, Aufstellen durch abruptes Bremsen war, dann war der Ausweichschlenker einfach zu kurz und knapp.
    2. Die Schrecksekunde, die Uwe annimmt, beschreibt auch das (fast) Unfallopfer im Eröffnungsbeitrag: Smart war plötzlich da wie aus dem Nichts, große Augen auf beiden Seiten. Schon beim Einfahren in die Kurve war ihm nicht ganz geheuer. Diese Schrecksekunde darf nach Möglichkeit gar nicht erst kommen. Denn dann reagieren wir alle - auch die sehr erfahrenen Fahrer_innen, kaum noch richtig. Wenn man sich nicht auf das Glück verlassen muss wie Wolfgang, dann muss man möglichst jeder Gefahr gelassen entgegensehen, um richtig reagieren zu können. Mein alter Musiklehrer sagte: Wenn du die erste Note eines Taktes siehst, musst du entspannt voraus wissen, wie es weitergeht. Trifft irgendwie auch auf's Moppedfahren zu...
    3. Wenn ich die richtige Kurve auf Google Earth gefunden habe, verläuft die Straße zunächst parallel zur Autobahn und zieht sich dann nach rechts in den Tunnel hinein zu. Spätestens kurz vor dem Tunnel muss ich ganz rechts sein. Wie kann ich den Smart erst so spät erkennen, dass ich nicht mehr bremsen und ausweichen kann? Das ist ja keine ganz enge total verbaute Kurve. Insofern war schon im Vorfeld der wirklich heiklen Situation nicht alles ganz richtig, um auf brutale Fehler verpennter Autofahrer reagieren zu können.
    4. Der CT ist ein Motorrad der Königsklasse: über 1200 ccm, 129 PS knapp 300 Kilo. Als Jugendlicher habe ich immer Fahrberichte der Münch Mammut gelesen. Friedel Münch hatte einen NSU-Automotor in ein Zweirad verpflanzt. Der CT ist bestimmt deutlich handlicher und sicherer, aber eben Oberklasse. Für Fahranfänger ist das eine Herausforderung. Ich habe mit kleinen Enduros und viel Geländeerfahrung angefangen und mich langsam "hoch" gearbeitet, während andere junge Kameraden sich mit ihren Kawas und 750er BMWs schon auf ihren Discofahrten ums Leben gebracht haben. Insofern: Bei aller Leichtigkeit des Fahrens mit dem Crosstourer sollte man diese Wuchtbrumme nicht unterschätzen. Ich habe meinen CT seit Anfang März und habe mich langsam herangetastet. Nach über 6000 km fühle ich mich rundum zu Hause auf der Maschine.
    5. Ich fahre auch deshalb Motorrad, weil ich dann an gar nichts anderes denken kann. Man muss ja ständig extrem viele Reize gleichzeitig verarbeiten, wenn man schnell unterwegs ist. Alle Gefahrenpotenziale, den Straßenbelag, Geschwindigkeit und Drehzahl, Reaktionsvermögen - alles ist gleichzeitig gefragt. Das mag ich.
    6. Fahrtrainings waren ja schon angesprochen: jede Bewegung, die ich für extreme Situationen brauche, müssen in Fleisch und Blut übergehen, sonst klappt es in der Schrecksekunde nicht - oder eben nur mit Glück.
    Fazit: Für sicheres Fahren ist nicht (nur) die Kurventechnik wichtig, sondern das Gefühl, gar nicht erst in eine Schrecksituation geraten zu können. Entspannt Vorauswissen oder -ahnen und sich dann galant durchschlängeln - das nimmt solchen Situationen den Schrecken.

    Betty und all die anderen mit ihren Fragen und Kommentaren von 2012 wird es nicht mehr interessieren, aber vielleicht die Neuen, die nach Gebrauchten in dem Alter suchen: unter dem etwas unpassenden Thema CT Allgemein Scheidung habe ich das Ergebnis einer Urlaubsreise mit 12er GS und 13er CT eingestellt.


    Nun hat die gemeinsame Reise stattgefunden: mein Freund seit Schulzeiten, mit dem ich jährlich eine Motorradreise unternehme, mit seiner "neuen" GS 1200 - wunderbar blau, schlank bis magersüchtig, luftgekühlt aus letztem Baujahr 2012. Ich mit meinem CT mit Koffern, Topcase und Tankrucksack, EZ 3/13. Leistungsgewicht bzw. Drehmoment/Gewicht sind in etwa gleich; theoretisch hat die GS bei Beschleunigung und Durchzug knapp die Nase vorn.
    Hier kommt das Thema "Scheidung" noch mal ins Spiel: mein Freund war in den ersten drei Tagen geplagt von Scheidungsgedanken. Als alter Varaderofahrer hatte es ihm der CT schwer angetan. Meine Begeisterung hat sich auf ihn übertragen, während er mit der BMW nicht ins Reine kommen konnte. Das Hauptproblem: die Maschine ist einfach viel zu laut. Schwirren des luftgekühlten Motors und der Plastikverkleidung um den Tank herum, Getriebekrachen beim Runterschalten, drehmomentsteigernder "Soundgenerator". Nur wenn er die eigens angefertigten Hörstöpsel trug, traute er sich, die gebotene Leistung abzurufen. Im Ergebnis war ich in den ersten Tagen in allen Lebenslagen von kleinsten Sträßchen über Pässe und schnelle kurvenreiche Straßen einfach schneller - das hatten wir vorher noch nie. Je mehr Vertrauen er gewann, holte er auf. Ich finde auch den CT zu laut - aber es ist nie richtig nervig. Und schon gar nicht kommt das Gefühl auf, man könnte den Motor irgendwie an seine Grenzen bringen.
    Ergebnisse im Einzelnen (nach mehrfachem Tausch der Maschinen und ausführlichen Gesprächen):
    1. Sitzposition: Beim CT entspannter, geringerer Kniewinkel. Mit meiner aufgepolsterten Sitzbank besser als auf der GS, bei der ich immer nach vorne rutsche.
    2. Verkleidung: bei mir hohe Scheibe mit Spoiler, bei der GS Givi Airflow; beide gut, die Airflow flattert aber ziemlich im Wind.
    3. Verbrauch: Die größte Überraschung! Ich muss zugeben, dass ich mich über den Verbrauch hier öfter kritisch geäußert hatte. Nun aber ganz objektiv: Der CT hat bei völlig gleicher Fahrweise und Fahrstrecke nur geringfügig mehr verbraucht als die GS (0,1-0,3 l/100km). Auf Autobahnen in der Schweiz und in Frankreich zwischen 5,1 und 5,8 Litern beim Crosstourer - wow. Zuhause war's irgendwie immer viel mehr... Also: der Verbrauch des CT hängt ziemlich exakt an der abgefragten Leistung.
    4. Gepäcksystem: Das teure, von mir gebraucht mit erworbene System mit Originalkoffern und Innentaschen sowie H&P-Topcase aus Alu sind super und auch für "Geschäftsreisende" bestens geeignet. An der GS wurde zunächst auch ein H&P-Topcase samt Grundplatte montiert. Zwei von vier Haltebolzen waren nach einigen hundert Kilometern glatt abgeschert. Das erneut montierte BMW-Topcase ist gut und sicher.
    5. Bremsen: GS deutlich wirkungsvoller; beim CT verwundert, dass das Fußpedal irgendwie überflüssig ist. Ich betätige es nur gelegentlich, um ein Gefühl dafür zu gewinnen - wenn es mal richtig kneift.
    6. Fahrwerk: Beim CT in jeder Situation gut, aber bei der BMW noch ausgeglichener und ausgereifter. Überraschenderweise konnten wir keinen Unterschied zwischen Telelever und Gabel sowie bei der Kardankonstruktion erkennen: die BMW nickt beim Bremsen deutlich ein, beim CT ist das kaum zu merken. Der CT stellt sich beim Beschleunigen nicht auf. Das Lastwechselspiel ist gering. Allerdings störte meinen Freund auch hier das ständige "Klaklong" im Antriebsstrang. Bei mir gefällt mir am Besten weiche Feder und straffe Zugstufendämpfung hinten. Bemerkenswert finde ich, dass man den CT extrem aus Kurven heraus beschleunigen kann. Sie verhält sich dann total neutral und stellt sich in keiner Weise auf. Auch das führt regelmäßig zu hohen Kurvengeschwindigkeiten.
    7. Motor: der Vergleich geht aus unser beider Sicht ganz klar zu Gunsten des fantastischen VFR-Motors aus.
    8. Armaturen: beim CT informativ und gut ablesbar, aber gegenüber den Instrumenten der GS einfach zu billig.
    9. DCT: Es gab im direkten Vergleich zur geschalteten BMW zwei Überraschungsmomente. Beim Beschleunigen bis ca. 70 oder 80 km war ich der BMW immer ein paar Meter voraus - ohne irgendwie besonders sportlich zu fahren. Die Beschleunigung ohne Schaltunterbrechung macht sich hier offensichtlich bemerkbar. Beim Runterschalten auf abfallenden Serpentinenstrecken habe ich mich gewundert, dass man den CT per Knopfdruck durch die Gänge jagen kann und immer genug Motorbremse hat - echt ein Spaß! Mein Freund fühlte sich an seinen Audi A6 erinnert...
    Nach dem Wechsel des Kardans (alte Bauart) ging alles ganz sanft. Nach wenigen tausend Kilometern steigen Spiel und Geräusche im Kardan. Die neue Welle muss her, jetzt ist sie ja wohl lieferbar.
    10. Helferlein: Die Assistenzsysteme des CT sind sicher, aber etwas grobschlächtig. Das ABS sprach auf der 2.500km Tour (vom Bahnhof Lörrach an und ab) mehrfach an. Die Traktionskontrolle macht Spaß, wenn man auf losem Untergrund das Gas aufreißt. Das Heck bricht kurz aus, dann ist Pause. Allerdings gibt es diese Pause auch in Kurven auf Rollsplitt - dann fehlt ganz überraschend der Vortrieb, und die Fuhre kippt nach innen. Das gefiel mir weniger. Bei der BMW habe ich die Funktion der Helferlein nicht spürbar provozieren können.
    Fazit: Die BMW ist ein wunderbar technisiertes Gerät. Sieht gut aus und fährt toll. Allerdings ist sie doch eher für ruhige Naturen gemacht. Die alte Hatz, die wir sonst mit Varadero und V-Strom an der Ardeché hatten, war irgendwie vorbei. Die GS eignet sich eher zum ruhigen kraftvollen Fahren. Der CT kann alles, von 200 auf der Autobahn bis kleinste Pässe. Jetzt bin ich endgültig vertraut mit meinem Motorrad. Eine GS wollte ich nicht, und sie kommt mir auch nach dieser Ardeché-Tour bestimmt nicht in die Garage. Die Tour für's nächste Jahr ist schon geplant. Ich bin gespannt, auf was für einer Maschine mich mein alter Schulfreund begleiten wird...

    Ehrlich gesagt, ich finde die Ausgangsfrage etwas zu "verkopft". Ich fahre seit über 40 Jahren, und auch ohne die Kurventheorie neige ich dazu, Kurven von außen oder der Mitte anzugehen. Tatsächlich bringt mich das regelmäßig in die Situation, schnell ausweichen zu müssen, wenn der plötzlich Entgegenkommende die Kurve schneidet. Das wurde in der gesamten Zeit vielleicht 2 oder 3 mal knapp.
    Insofern: Sicherheitstraining mit Ausweichübungen usw. sind bestimmt gut. Gut ist aber auch der 7. Sinn. Wenn du schon weißt, dass da ein Bauernhof kommt und die ganze Situation kritisch ist - vielleicht doch eher innen fahren.
    Ein langjähriger Freund, mit dem ich schon zig 10.000 km gemeinsam zurück gelegt habe, fährt immer weiter innen, bremst in engen Situationen kaum und zwingt die Maschine noch mehr in Schräglage. Das klappt genau so gut.
    Aber wie gesagt: Übung mit dem Motorrad auf engen Straßen, beim Sicherheitstraining oder überhaupt in jeder "unbedrängten" Situation ist bestimmt das beste.


    Du hast tatsächlich Recht. Heute bin ich mit dem neuen Kardan (alte Bauweise) unterwegs gewesen. Tatsächlich lässt sich der CT in N normal schieben. Bei aktiviertem Getriebe naturgemäß nicht...
    Dieses Phänomen nach Wechsel des Kardans irritiert mich ein wenig: das Gelenk des alten Kardan ging ja gerade "leichter" als der neue - so leicht, dass er nach Test in der Werkstatt ausgetauscht werden musste. Woher kam dann der Widerstand beim Schieben und auch heftige Geräusche aus dem Schwingengehäuse - da muss noch ein Problem vorgelegen haben, was sich mit dem Kardantausch erledigt hat.
    Bisher hat mich das noch keinen Cent gekostet, und ich bin froh, dass es nun normal funktioniert. Trotzdem bleibt eine gewisse Verunsicherung. Ich vertraue mein Leben der Honda-typischen Zuverlässigkeit und Verarbeitung an, und dann gibt es hier und da eigentümliche Phänomene...


    Mein CT hat mechanische Seilzüge als Gasbetätigung. In allen Tests habe ich das bestätigt gefunden, auch bei der AT. Vielleicht kannst du dich etwas ausführlicher auslassen, was du genau meinst. Es geht hier ja um einen echten Tempomaten - und dessen Einbau setzt kabelgebundene Gasbetätigung mit Stellmotoren an den Drosselklappen voraus.