ICE (In Case of Emergency) - Armband / Kette / Anhänger

  • #1

    Liebe Motorradfreunde,


    die ersten Sonnenstrahlen lassen sich wieder blicken und schon bald geht es wieder Regelmäßig auf die Piste


    Zwei mal bin ich in Motorradmagazinen bereits auf sogenannte "UTAG's" aufmerksam geworden. Es gibt sie entweder als Armband, DOG-Tag oder auch Kreditkarte.


    Allen Varianten ist gemein, dass sie über einen USB-Stick verfügen auf welchem Daten wie Name und Geburtsjahr, Versicherungsnummer, Kontaktperson im Notfall, etc. gespeichert werden können. Alle Varianten sind auch mit dem ICE-Schriftzug und dem internationalen Medizin-Symbol gekennzeichnet.


    Mit eine Besonderheit ist, dass die auf dem USB-Stick vorhandene Software die Daten in mehreren Sprachen anzeigen lässt, sodass auch das Klinikpersonal bei einem Auslandaufenthalt ebenfalls etwas mit den Daten anfangen kann.
    Diese Informationen könnten besonders dann wichtig sein, wenn es sich um einen Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen/Unverträglichkeiten/Allergien/etc. handelt.




    Hat jemand von euch schon damit Erfahrung oder benutzt ein ähnliches oder anderes Produkt?

    Allzeit Gute und sichere Fahrt,
    Karim

  • #3

    Ich trage genau das Ding um den Hals, da ich verschiedene "Vorschäden" habe. Zusammen mit meiner militärischen Erkennungsmarke und einer DNAR-Plakette.


    Ist teuer und meiner Meinung nach geht auch ein normaler, gekennzeichneter USB-Stick.


    Zusätzlich hab ich auf dem Stick offen Angaben zu einer Herzerkrankung und einem Bandscheibenvorfall. Gemäss Arzt verstehen auch fremdsprachige Fachpersonen diese Zeugnisse.
    Verschlüsselt habe ich Ausweis- und Kreditkartenkopien auf dem Stick abgelegt.


    Meine Meinung:
    Der Tag ist sicher OK, wird aber sicher nicht auf der Unfallstelle für die Erstversorgung angeschaut.
    Falls Du also extrem wichtige Angaben hast, die "ab Null" berücksichtigt werden müssen, würde ich mir noch einen laminierten Zettel um den Hals hängen.


    Gruss, Bernie

  • #4

    Hallo Bernie,


    vielen Dank für Deinen Beitrag! Von einer DNAR-Plakette wusste ich noch gar nichts - das höre bzw. lese ich das erste Mal. Wie ich Erläuterungen im Netz gefunden habe, scheint es sich um eine Erklärung zu handeln, dass man Wiederbelebungsversuche nur dann einzuleiten hat, wenn nicht später mit extremen Beeinträchtigungen zu rechnen ist, aufgrund des bereits bestehenden Schadens zum Zeitpunkt der Reanimation. - Habe ich das richtig verstanden?


    Woher bekommt man eine solche Plakette? Ich finde leider über Google nichts.


    Die Idee verschlüsselt noch Personalausweis und andere Dokumente auf dem Stick zu speichern ist ebenfalls eine gute Idee :idea: Das habe ich für den Fall der Fälle ebenfalls bereits auf meinem iPhone gemacht. Auch habe ich dort im Adressbuch den Kontakt "ICE" eingefügt, denn dann weiß Notfall-/Klinikpersonal ebenfalls noch, wen es kontaktieren kann.


    (Naja, letztendlich hoffe ich natürlich, dass das nie jemand brauchen wird.)

    Allzeit Gute und sichere Fahrt,
    Karim

  • #5

    Hallo Kurare


    Danke für Dein Feedback, freut mich, dass mein Beitrag hilfreich war !


    Das mit dem DNAR (do not resuscitate = macht keine Wiederbelebung) hast Du richtig verstanden.



    Auch eine gute Idee mit dem Handy für die verschlüsselten Daten. Klappt natürlich auch. Ich hab mir einfach überlegt, dass ein Handy bei einem Unfall mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Schaden nimmt, als ein "gepanzerter" (quatsch, leicht mehr mechanisch geschützter) USB-Stick.


    Den DNAR-Anhänger habe ich von EXIT, der Schweizer Sterbehilfeorganisation. Da bin ich vor allem Mitglied, weil sie recht gute Patientenverfügungen haben und den Angehörigen auch helfen, diese soweit möglich durchzusetzen.
    Es ist auch gleichzeitig eine Kapsel mit einigen Notfallangaben, einfach auf einem Zettel, also recht unabhängig von Elektronik etc. Den trage ich immer um den Hals.
    Ich finde ihn aber auf der aktuellen Exit-Seite (http://www.exit.ch) nicht mehr im Angebot. AUf der Seite kannst Du übrigens auch eine Patientenverfügung runterladen, klar eine aus der CH.


    Auch hier gilt: Bei der Erstversorgung an einem Unfallort wird auch ein DNAR-Anhänger kaum jemanden interessieren. Wahrscheinlich ist es auch einfach mehr ein Hinweis, dass eine Patientenverfügung besteht, die man dann bei mir auf Papier und auf dem USB-Stick findet und die man dann in der stationären Behandlung (hoffentlich) anwendet.


    ICE-Kontakt auf dem Handy bringt mir persönlich nicht viel, da ich es aus beruflichen Gründen mit einem Passwort gelockt habe (n muss).



    Allenfalls auch für Euch in Deutschland (da sind DNAR-Verfügungen wohl problematischer als bei uns in der CH):
    Es gibt auch "No CPR" Stempel. Die werden dann eher anerkannt, da man den Stempel ständig erneuern muss, es also klar(er) ist, dass diese Anweisung eher dem aktuellen Willen des Patienten entspricht. Das auch der Grund, warum man Patientenverfügungen ca. alle zwei Jahre erneuern, zumindest aber neu datieren und unterschreiben sollte.


    Beste Grüsse
    Bernie

  • #6

    Für eine geplante Motorrad Reise wurde ich vom Veranstalter genau mit diesem Thema konfrontiert. Dort langt allerdings ein laminierter (wasserdichter) Zettel in der Kombi. Was ich dort als Idee ganz pfiffig fand ist in den Kontakten im Handy einen Eintrag mit dem Text ICE anzulegen - der im Notfall leicht auffindbar ist und den gewünschten Kontakt zur Heimat herstellt. Und wenn das Handy für die Retter zugänglich ist dann kann es eine Hilfe sein (oder wie der Franke sagt: hilfts auch nix so schads auch nix) Seit dem trage ich beim Mopped Fahren immer so einen ICE-Zettel bei mir.


    Gruß KArl

    Gruß KArl


    Manche Dinge muß man einfach hinter sich lassen ...

  • #7


    War hier mal vor 2-3 Jahren nen Riesenhype drüber ... ging durch die Medien und alles.
    Diverse Rettungsorganisationen weltweit wurden anschliessend befragt ob sie dies überhaupt kennen/nutzen ... Fazit war damals dass das niemand auch nur annähernd nutzt nebst dem dass die meisten heutigen Phones mit Code oder sonstigem gesichert sind ^^

    The Truth is out There ... oder wars doch nur ich?


  • #8

    Ich wiederhole mich


    Das wird höchstens im Spital, sicher aber nicht auf der Unfallstelle selbst angeschaut. Da hat definitiv anderes Priorität, als die Angehörigen zu informieren.

  • #9

    charly: Die ICE einfach in die Motorradjacke zu machen ist auch eine gute Idee!


    Bernie: Die Patientenverfügung ist ein sinnvoller Hinweis! Etwas, was ich schon immer mal tun wollte, aber immer wieder beiseite geschoben habe - aber jetzt war es eben mal an der Zeit.


    Da hier in D sicherlich andere Rechte gelten, habe ich mich auf http://www.Patientenverfuegung.de schlau gemacht. Das ist hier in D die Bundeszentralstelle für Patientenverfügungen in Deutschland, welche auch eine Datenbank führt, bei welcher die Kliniken anfragen können, ob für die jeweilige Person eine Patientenverfügung existiert.
    Es gibt vorgefertigte Formulare für "einfache" und "ausführlichere" Patientenverfügungen. Bei letzterer kann man sehr spezifische Angaben machen unter welchen Umständen was getan oder nicht getan werden soll. Das Formular muss man dann einsenden, damit daraus eine individuelle Patientenverfügung gefertigt werden kann, die auch rechtlichen Charakter hat (aber das auch erst seit der neuen Gesetzgebung von 2009).


    Sobald ich diese dann habe, werde ich diese ebenfalls auf dem ICE-Stick unverschlüsselt speichern. Ebenso werde ich sie digital bei meinem Hausarzt in der Kartei hinterlegen, da dessen Kontaktinformationen ja ebenfalls auf dem ICE-Stick sind.


    So, mein potentielles (vorzeitiges) Ableben hätte ich damit also geregelt... :clap: :lol:

    Allzeit Gute und sichere Fahrt,
    Karim

  • #10

    Habe gerade mein DogTag erhalten. Hat bei Amazon €9,- (+ €2,50 Versand) gekostet.


    (Einfach nach DogTag suchen. Link lässt sich aufgrund von Umlauten in der Adresse nicht einfügen.)


    Allzeit Gute und sichere Fahrt,
    Karim

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