Hallo Paul,
wir reden von zwei unterschiedlichen paar Schuhen.
Eine Route plant man, wie du schon geschrieben hast, am PC mit Basecamp oder MapSource und man kann dann die Route auf das Gerät übertragen. Dort fährt man dann die Route so nach, wie Steffi das ansagt oder es angezeigt wird. Wobei Planung und Ansage nicht immer deckungsgleich sein müssen. Gerade der Zumo 550 führt da ein Eigenleben.
Ein Track ist die Aufzeichnung im Gerät, der tatsächlich gefahrenen/gelaufenen Strecke. Route und Track können somit voneinander abweichen.
Es gibt da unterschiedliche Motive zur Trackaufzeichnung.
Du planst eine Route nur ungefähr, z. B. als Luftlinie und überspielst diese Route aufs Gerät, wo KEINE Neuberechnung erfolgt, um NICHT die kürzeste oder schnellste Route zu berechnen. Du willst auf Entdeckungsreise gehen und das Navi lotst dich mehr oder weniger "ungefähr" durch die Lande. Einige sagen auch dazu "Navigieren am Gummiband". Am Abend stellst du fest, dass einige sehr schöne Passagen dabei waren, du aber nicht mehr genau weißt, wo das war. In dem Falle hilft natürlich die Trackaufzeichnung, da du die wirklich gefahrene Strecke auswerten kannst.
Diese Auswertung kann z. B. auch die Höhenangaben enthalten, so dass du als Radfahrer/Bergwanderer mit entsprechender Softi auch die Höhenprofile und auch die Höhenmeter ermitteln kannst
Ein anderes Einsatzgebiet ist die Fotografie. Anhand der aufgezeichneten Track-Punkte und mit einer "Synchronisation" der Bildaten Datum/Uhrzeit (EXIF) kannst du exakt am Kartenmaterial bestimmen, wo eine bestimmte Aufnahme entstand.
Einige der genannten eTrex-Baureihe und auch einige Garmin-geko können z. B. auch mit einem Datenkabel an die Kamera angeschlossen werden und übertragen neben den Koordinaten auch die Kompassrichtung=Blickrichtung. Das ist aber von den eingesetzten Geräten abhängig.
Man kann auch, wie schon weiter oben erwähnt, einen Track weitergeben und damit sogar auf nicht kartografisch erfassten Strecken zum Ziel finden. In Mitteleuropa wahrscheinlich eher die Ausnahme auf dem Motorrad.
Das Entscheidende ist aber immer, wie das Navi-Gerät diese Tracks verwaltet. Es gibt z. B. Garmin-Geräte, die zwar aufzeichnen, dies aber eher Probleme bereitet, da man diese Aufzeichnung nicht sinnvol im Gerät speichern kann. Als Sahnehäubchen ist die Track-Speicherkapzität begrenzt und so kann es passieren, dass der Track immer wieder auf's neue überspielt wird. Andere legen ab einer bestimmten Länge den Track auf den Speicher, schreiben eine neue Datzei usw. Und dann kann man in einem Wust von Dateien die Tracks sortieren und zusammenfügen. Für eine längere Urlaubsfahrt ist das völlig ungeeignet, wenn man kein Notebook zur Verfügung hat, auf dem man am Abend den Track aus dem Gerät "herausholen" und sinnvoll ablegen kann.
Eine Alternative zu Geräten mit Trackaufzeichnung können sogenannte GPS-Datenlogger sein. Aber auch da gibt's große Unterschiede in den Fähigkeiten der Geräte. Mit solch einer Lösung könnte man z. B. mit Handy navigieren und lässt den Datenlogger mitlaufen.
http://www.navigation-professi…bersicht-gps-datenlogger/
Bei Trackaufzeichnungen muss jeder so ein bisschen seine Bedürfnisse definieren, damit er in den Menüs der Geräte nachsehen kann, welche Möglichkeiten die Geräte bieten. Selbst innerhalb einer Baureihe kann es da Unterschiede geben.
Ein Beispiel:
Mein gpsmap 496 kann 15 Tracks a 1000 Trackpunkte aufzeichnen. Setze ich den Intervall z. B. auf 60 Sekunden, kann ich also 1000 Minuten/~16 Stunden pro Track aufzeichnen. Und das 15 Tage lang, fein säuberlich abgespeichert. Durch die unterschiedlichen Konfigurationsmöglichkeiten kann das natürlich nach oben oder unten abweichen.
Morgen geht's Richtung Südtirol und am Ende der Urlaubsreise kann ich mehr oder weniger auf den Meter genau sagen, wann ich wo war.