Sturzbügel Givi - Schrauben zu lang?

  • #11

    Hallo Peter,


    wenn bei der Montage wirklich etwas an deinem CT kaputt gegangen sein sollte, kannst du das beim Verkäufer des Sturzbügels reklamieren. Er muss dafür haften und die Reparaturkosten übernehmen.


    Nach dem BGB ist eine falsche Anbauanleitung ein Sachmangel des gekauften Gegenstandes und fällt damit unter die Sachmangelgewährleistung (§§ 434 II, 437, 439, 440 BGB).


    Gruß Ernie

    hab im Moment keine Signatur.....

  • #12

    Also erst einmal nochmals vielen Dank an alle im Forum.


    Es ist tatsächlich so, wie ich es vermutet habe: Die Montageanleitung ist falsch! Abgebildet ist die rechte Maschinenseite und dazu wird fälschlich vorgeschrieben die Bolzen S6 (90mm) und S4 (100mm) zu verwenden. Die linke Seite wird gar nicht beschrieben.


    RICHTIG IST:
    An der linken Maschinenseite die Bolzen S6 (90mm) und S4 (100mm) zu verwenden und an der rechten Seite die 2 Bolzen 70mm.


    Der Vertrieb von BS Motoparts hat mich nach meiner Beschwerde angerufen und tat sehr erschrocken. Er wollte sich mit Givi in Verbindung setzen. Ob er's gemacht hat, weiß ich nicht. Im Internet ist jedenfalls zum Bügel immer noch die fehlerhafte Beschreibung verfügbar.


    Ansonsten machen die Bügel einen sehr soliden Eindruck. Der zusätzlich zu montierende Bügel unterhalb der Lampe, verbindet beide Seiten und gibt im Falle eines Sturzes die Aufprallenergie an den gegenüberliegenden Bügel weiter. Der Unterschied zu anderen Bügeln, die auch eine Verbindung zwischen linker und rechter Seite haben ist (meines Erachtens nach) der, dass beide Seiten noch einen dritten Haltepunkt haben, über den dann die Querverbindung zusätzlich eingesetzt ist. Die Form der Bügel scheint die wichtigsten Stellen abzudecken. Ob es wirklich so ist, wollte ich heute nicht und eigentlich nie testen. :) Die mitgelieferten Plastikkappen, die wohl eine Art Pseudosturzpads oder vielleicht doch nur Werbung darstellen sollen, habe ich weggelassen. Es gibt keine wirklich effektive Stelle, diese zu befestigen, da an den Stellen am Rohrgestell, die wirklich nach außen stehen und den Aufprall aufnehmen, keine geraden Rohrstücken sind. Also wären sie nur Werbung. Außerdem möchte ich mir jetzt noch Zusatzscheinwerfer anbauen und da muss ich erst mal den richtigen Platz dafür finden. Auch die Endkappen habe ich noch nicht in die Rohrenden gestopft, da ich die Schrauben erst mal nachziehen möchte, wenn es ein wenig gerüttelt hat. Ohnehin sind diese fragwürdig, da die Sturzbügel im Bedarfsfall ja auch demontiert werden müssen (Motorwartung, sonstige Reparaturen im Frontbereich etc.) und wenn die Endpropfen erst mal drin sind, bekommt man sie nur schwer wieder raus. Außerdem gefällt mir noch die Idee, die Endkappen gleich noch als Sturzpads zu verwenden. Mal sehen, was mir da noch einfällt.


    Wer noch Tipps zur Montage braucht, dem stehe ich zur Verfügung.


    Stets unfallfreie und blitzerfreie Fahrt!


    Peter

  • #14

    Ich MUSS diesen thread noch mal öffnen, denn ich habe heute wieder bezüglich der Sturzbügel - die ja eigentlich schon dran waren - was erlebt, was ich allen Foren-Usern kundtun möchte.
    Zur Erinnerung: Ich habe die Givi-Sturzbügel montiert.


    Heute wollte ich an der linken Seite noch ein Kabel neu verlegen und wollte - da es nicht anders möglich ist - den linken Sturzbügel lockern, um die Verkleidung abnehmen zu können.
    Dabei merkte ich, dass ich die Halteschrauben des Sturzbügels sich immer schwerer ausdrehen ließen - bis gar nichts mehr ging - festgefressen! Es ging weder rein noch raus! Ich hätte heulen können.
    Eine Schraube (die obere lange) konnte ich dann rauswürgen und das Gewinde sah schrecklich aus - teilweise zerquetscht oder zumindest "zugeschmiert".


    Meine Lösung im ersten Moment war, das Gewinde der Bolzen nachzuschneiden und so die Alu-Schmiere wieder rauszuschneiden. Aber damit ging das nächste Dilemma los: Die Bolzen haben zwar ein metrisches Gewinde, aber mit einer nicht-ISO-Steigung, sondern mit einer Steigung von 1,25. Das wusste ich nur zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Ich also den Gewindeschneider M12 geholt und den Bolzen in den Schraubstock gespannt, aber schon nach einer halben Drehung war mir klar: Hier stimmt was nicht - die Steigung.
    Ein alter und seeeehr erfahrener Metaller (echtes Multitalent) hat mir dann das Gewinde ausgemessen und die Steigung 1,25 festgestellt. Leider hatte auch er keinen passenden Gewindeschneider. Aber er gab mir einen Tipp und eine spezielle thermisch stabile Schmiere (bis 1200 Grad) mit. Der Tipp war: schmiere die Schrauben damit vor dem Eindrehen ein. (Dank an Falk Söll)


    Eigentlich wollte ich es vermeiden, mich mit meiner "Niederlage" bei meinem HH zu melden, aber letztlich fiel nur er mir noch als Lösung ein und tatsächlich: er hatte ein entsprechendes Schneideisen, was er mir sogar auslieh und mitgab. (Besonderer Dank an Motorrad-Keßler Oelsnitz/V.) Auch er gab mir noch einen Tipp: Die festgefressene Schraube von hinten mit Kriechöl ins Gewindeloch einsprühen (es war die untere Schraube, wo man einigermaßen gut rankommt), einwirken lassen und dann den Motorblock an der Stelle mit einer kleinen Flamme erwärmen. Dann immer in kleinen Schritten - immer wieder anziehen und losdrehen - anziehen und losdrehen usw. lösen und so schließlich rausdrehen.
    Genauso habe ich es gemacht und die Schraube rausdrehen können - es war eine sch.. Arbeit - zum Schluss hatte ich Krämpfe im Unterarm. Um ja nicht zu gewalttätig zu werden habe ich mich selbst beschränkt und nur einen kleinen Hebel verwandt. Dadurch war es natürlich besonders schwer, aber ich war so gezwungen, wirklich nur in kleinen Schritten vor/zurück die Schraube rauszudrehen.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Dann habe ich die Bolzen nachgeschnitten und die Alu-Schmiere, die sich z.T. förmlich in den Gewindegängen verschweißt hatte, rausgeschnitten. Außerdem habe ich mit den Originalschrauben die Gewindegänge in den Motoraufnahmen (und unter Verwendung von Gewindeschneidöl) "nachgeschnitten" bzw. "nachgedrückt". Die Originalbolzen sind nämlich eine viel bessere Qualität, die das problemlos mitmachen.
    Schlussendlich habe ich den linken Bügel wieder mit den Bolzen festziehen können und natürlich vorher mit der hitzebeständigen Paste reichlich eingeschmiert. Und selbstverständlich habe ich auch gleich noch die rechte Seite ebenfalls abgebaut und die Schraubenbolzen ebenso behandelt neu eingesetzt.


    Bleibt die Frage: Halten noch die Innengewinde oder sind die kaputt. Ich habe leider keine Microcamera, um mir die Gewindegänge von innen anzusehen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass die Gewindegänge nicht "zerschnitten", sondern "angequetscht" waren. Schließlich hatten ja Durchmesser und Steigung gestimmt. Durch das Nachschneiden und Nachdrücken mit den Originalbolzen, bieten die Gewindegänge noch gewiss ordentliche Anzugsmomente. Sie waren nur dadurch sehr schwergängig.


    Fazit:
    1. Lag es nur an den Bolzen der Givi-Bügel oder an meiner Dummheit, die Bolzen reinzudrehen? Jedenfalls scheinen diese Art der Bolzen dazu zu neigen, sich festzufressen (die Originalbolzen sind von ganz anderer Güte, irgendwie wie beschichtet und viel härter) und deswegen schmiert die Schrauben in jedem Fall vorher mit Fett ein!!!
    2. Falls Ihr mal die Bolzen oder Innengewinde nachschneiden müsst: M12 ja, aber Steigung 1,25.


    Peter

  • #15

    ALSOOOOO...
    ich möchte ja bestimmt niemandem zu nahe treten, aber wenn ich das lese, dann ist es schon so, dass manche manchmal nicht wissen was sie machen, aber hauptsache...gemacht!
    ich stimme zu...die gebrauchsanleitungen mancher hersteller oder vertriebler sind zum erbrechen um es mal gelinde auszudrücken, aber wenn ich dann lese mit dem hammer eine schraube anklopfen o.ä. da dreht sich mir als metaller fast der magen um!
    da wird geschraubt und gehämmert auf teufel komm raus und hinterher wird sich auch noch gewundert wenn ein gewinde "frisst"!
    Hallo...das ist nicht ein bischen handwerkern...das sind schrauben mit...feingewinde...so nennt man das und ein geübtes auge sieht sowas auf anhieb und verlangt nach etwas mehr feinfühligkeit und da hilft dann auch nicht...jetzt hab ich schon angefangen, jetzt bring ichs auch noch rasch zu ende...das funzt manchmal oder oft nicht, wenn laien sich daran machen...mal kurz was umzubauen!
    deshalb aus genau solchen gründen gibt es fachleute, das mögen vielleicht manche nicht verstehn, aber so ist es nunmal...!
    genauso verhält es sich, diese schrauben mit drehmoment anzuziehn...aber nicht ein drehmomentschlüssel aus dem baumarkt für 19,95...da ist auch qualität gefragt und diese schrauben werden nach herstellerangaben angezogen...da hängt schliesslichundendlich der motor dran...und den wollte ich nicht verlieren, oder ihr?


    ich weiss, man fährt motorrad und will so viel wie möglich selber schrauben...aber bitte...mit achtsamkeit weil hinterher ist meist was kaputt, was viel geld kostet...und das sollte vermieden werden!


    also...in diesem sinne...vorher überlegen....teile anschauen...montieren und...alles wieder so anziehen, dass alles ok ist!


    Grüßle...Peter

    HONDA ist Scheisse...

  • #16

    :clap: :clap: :clap: Super, da liegt ein User (sinngemäss) am Boden und es wird im "Klugscheissermodus" verbal schwungvoll hinterhergetreten. Da muss ich mich nicht wundern, wenn die Folgegeneration diese Art und Weise in der Realität umsetzt.


    Ganz ehrlich, ich hatte vor einem Jahr, trotz Anwendung von Drehmomenschlüssel und Erfahrung im Umgang mit Metallen genau das gleiche Problem. Anstelle des zerwamsten Gewindes sitzt heute ein Helicoil- Einsatz. Ich abe mich über das eigene Versagen so geärgert und gegrämt, dass ich ein paar Nächte nicht wirklich geschlafen habe. Dann sind solche Kommentare alles andere als hilfreich. Deshalb habe ich zu der Geschichte keine Silbe verlauten lassen. Der Schrauber meines Vertrauens hat mich wieder aufgebaut und bei der Reparatur unterstützt.


    Diese Forum sollte in erster Linie einen unterstützenden Charakter haben. Über den selbsständig verbockten Mist, ärgert sich sowieso jeder Betroffene schwarz.

    "Wer all seine Ziele erreicht hat, hat sie sich zu niedrig gesteckt."

  • #17

    Mahlzeit,
    naja, trotzdem habt Ihr beide recht. Sowohl Peter mit seinem Kommentar als auch Du. Denn Tourer_Crossing’s Kommentar kann eben auch einen unterstützenden Charakter haben.
    Ich hab bei meinem Bügel nur gelesen, dass der Motor abzustützen ist da war für mich klar, den bau ich nicht selbst dran.
    Andere haben mehr Kenne, Werkzeug , Wissen und können es – andere haben vielleicht einfach nur Pech.
    Auf jeden Fall Dank an pschulze59, denn es sind eben auch diese Art von Erfahrungen, die anderen Forenteilnehmern helfen!
    Grüßlings,
    Wolfgang

  • #18

    He Leute,


    ich habe mit solchen Kommentaren wie von "Tourer-Crossing" gerechnet. Im Prinzip gebe ich ihm sogar recht.
    Ich schreibe trotzdem solche Erfahrungen in denen ich mich (vielleicht) blamiere, weil ich will, dass andere diese Fehler nicht machen.
    Fehler einzugestehen und öffentlich bekannt zu machen, dafür Häme zu kassieren aber die Gewissheit zu haben, dass andere vorsichtiger zu Werke gehen und meine Fehler nicht wiederholen, befriedigt mich weit mehr. Ich komme damit gut klar.


    Im Übrigen haben mir auch die Mitarbeiter der Werkstatt allesamt bestätigt, dass ihnen so was auch schon passiert ist - entscheidend ist, wie man diese Probleme mit möglichst geringen Schäden löst.


    Und nun noch mal fachlich:
    Als Bastler drehe ich nicht nur irgendwann mal ein paar Schrauben rein und raus. Das Problem der Bolzen entsteht meiner Meinung nach durch das verwendete Bolzenmaterial. Schließlich haben ja Gewindedurchmesser und Steigung etc. gepasst. Und rein drehen ließen sie sich auch - ohne großen Kraftaufwand. Erst beim Rausdrehen zickten sie rum und fraßen sich fest. Das würde bei den Originalbolzen von Honda nie passieren. Bei zu großer Reibung an den Gewindeflanken "verschweißen" sich Aludruckguss und die 08/15-Eisenbolzen. Mein entscheidender Fehler war, dass ich sie beim Reindrehen - in Ermanglung von hitzebeständigem Fett - nicht eingeschmiert hatte.


    Peter

  • #19

    Hallo Peter,


    warum solltest du auch Fett dran tun? Davon steht doch nichts in der Anbauanleitung. Und es steht meist auch nicht drin, dass man die Teile nicht selbst anbauen soll bzw. darf.


    Die Hersteller von Zubehörartikeln wollen von uns viel Geld für ihren Kram, dann kann man als Kunde und Verbraucher auch erwarten, dass das Zeug was taugt. Wenn bei den Sturzbügeln alles nicht stimmt (Anbauanleitung Schrott, Schrauben minderwertig, kein Hinweis auf "Fett"), dann sollte man sich das nicht gefallen lassen und den Kram zurückgeben und verlangen, dass man was anderes, Vernünftiges bekommt.


    Ich hatte weiter oben schon mal drauf hingewiesen. Der Gesetzgeber hat 2001 mit dem Schuldrechtsmodernisierungsgesetz die Rechte des Verbrauchers erheblich gestärkt, das nutzt aber nur dann was, wenn der Kunde auch darauf besteht. Ansonsten besteht ja auch für die Hersteller kein Anreiz, irgendwann mal vernünftige Ware zu liefern.


    Ich würde auf jeden Fall mal mit dem Verkäufer oder GIVI Kontakt aufnehmen und das reklamieren. Wenn dann kein vernünftiger Vorschlag zur Regulierung kommt => Ausbauen, zurückgeben und einen Bügel von einer anderen Firma kaufen.

    hab im Moment keine Signatur.....

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