Reifendruck - Original Honda oder Vorgabe Reifenhersteller?

  • #1

    Hallo,
    heute ist mir aufgefallen das zB. Michelin für seinen MPR4 einen anderen Reifendruck vorgibt wie den welchen Honda für den CT vorgibt. Wie geht ihr mit den Vorgaben um, ich habe bisher immer den von Honda vorgegebenen Reifendruck verwendet.
    Würde mich über Erfahrungsberichte freuen, habe auch bereits die Suchfunktion genutzt nur leider keine spezifischen Berichte über diese spezielle Problematik (Vorschrift Hersteler Krad / Hersteller Reifen) gefunden.


    Bevor wieder der Hinweis kommt, ja, auch ich habe das Fahrerhandbuch und kann lesen! :roll:

  • #2

    Hallo,


    was gibt Michelin denn für eine Reifendruckvorgabe??


    Fahre auf meiner Dicken 2,5/2,9 und auch auf meiner Nackten den MPR3 mit 2,5/2,9

  • #3


    Michelin gibt auf seiner Website 2,2 / 2,5 für den Crosstourer vor.

  • #4


    Zum einen finde ich das v.a. hinten schon sehr wenig. Scheinbar ist sich aber Michelin selbst nicht im klaren, was sie nun empfehlen sollen.
    Zitat Fußnote auf der Michelin-Seite mit den Reifenfreigaben:


    Gruß
    Dirk

  • #5

    Tendenziell, richte ich mich eher nach der Empfehlung des Reifenherstellers, er kennt schließlich die Karkassenkonstruktion seiner Reifen. Wenn mir das nicht taugt, teste ich die Empfehlung des Motorradherstelleres, ist das immer noch nix, dann ändere ich eben in die Richtung die mir behagt...

  • #6

    Je niedriger der Reifendruck, desto höher die "Walgleistung" des Reifens, dadurch unnötige Verformung, stärkeres aufheizen und in der Folge schnellerer Verschleiß. Dafür aber bei geringfüfig zu niedrigem Druck eine bessere Bodenhaftung weil größere Auflagefläche. Das gilt zumindest sofern der Reifendruck nicht deutlich zu niedrig ist, dann ist die Verformung zu stark und die Eierei geht los...
    Ein leicht zu hoher Luftdruck macht zwar dem Reifen gar nix, sorgt sogar für weniger Spritverbrauch. Allerdings geht das sofort auf Kosten der Bodenhaftung.
    Beim Auto fahre ich deshalb immer leicht über den Herstellerangaben. Beim Motorrad würde ich das aber nie machen.
    Wenn nun ein Reifenhersteller niedrigere Luftdruckangaben macht als die Angaben des Fahrzeugherstellers kann ich mir das nur damit erklären, dass der Reifen dadurch eine etwas bessere Bodenhaftung bieten- und so die Originalbereifung übertreffen soll. Dabei dürfte die erhöhte Walgleistung noch im Rahmen dessen sein, was der Hersteller als "normale Belastung" ansieht weil er die Gummimischung darauf abgestimmt hat. Zumindest würde ich bei einem so namhaften Hersteller davon ausgehen, dass er sich diesbezügliche Gedanken macht und sein Produkt entsprechenden Tests unterzogen hat. Ich würde folglich hier wohl eher die Angaben des Reifenherstellers wählen und nicht die des Fahrzeugherstellers.

  • #7

    Was aber auch nicht zu vergessen ist, ist der Komfort dabei.
    Wenn der Reifen anderst aufgebaut ist ,kann er stabieler oder eben nicht so stabiel sein.
    Bei Reiseenduros die er schwerer sind werden diese bestimmt stabieler aufgebaut sein und bei einem höheren Druck dann nicht mehr so komfortabel sind und deshalb auch einen geringen Druck gefahren werden können.

    Gruß
    Matthias aus Magdeburg


    Modeljahr: 2012, Seriennummer: 3030

  • #8

    Hi,


    habe heute früh mal bei Michelin deswegen angerufen, aber da kam außer etwas Rumgestammel keine wirklich neue Erkenntnis.
    Der meinte nur, ich solle mich nach den Vorgaben richten und das sind die Mindest- bzw. Höchstdrücke, die gefahren werden sollen.


    Also hab ich's einfach mal ausprobiert. Anfangs bin ich die von Honda angegebenen 2,5/2,9 gefahren, heute bin ich dann mal auf die 2,2/2,5 (kalt) runter. Ich war positiv erstaunt, wie der Reifen an Komfort zugelegt hat, sich aber trotzdem unverändert sicher fahren ließ. Ein schwammiges Fahrgefühl war nicht wirklich auszumachen


    Die Reifen sind auch nicht ungewöhnlich warm geworden. Warm hatten sie dann 2,5/2,9 bar, also eine Steigerung um +0,3/+0,4 bar, was ich sonst auch immer gemessen habe.


    Ich glaube ich probier jetzt mal eine Zeit lang den niedrigeren Reifendruck aus und werde v.a. mal beobachten, wie sich auch der Verschleiß verhält.


    Gruß Dirk

  • #9

    Lass es bloss sein mit diesem niedrigen Luftdruck!
    Komfortabel wird der Reifen mit Sicherheit, das ist doch einer der Tricks
    bei den Autoverkaeufern-es laeuft so wunderbar komfortabel.
    Ich fahr 2,6/3,0 bar.
    Ich geh`davon aus, dass es ein Druckfehler bei Michelin ist

    Gruss
    Rallebiker


    Alles lief nach Plan,
    nur der Plan war Sche**e!

  • #10


    Nein die Angaben von Michelin sind schon ok. Allerdings müssen wirklich die Angaben der Fußnote beachtet werden:


    * Für Soloeinsatz Landstraße bzw. Autobahn bis maximal 240 km/h empfiehlt Michelin einen Luftdruck von 2,3 bar vorne und 2,5 bar hinten. Bei Zweipersonenbetrieb bzw. Autobahnfahrten über 240 km/h ist der Luftdruck entsprechend der Betriebsanleitung des Fahrzeuges / des Luftdruckaufklebers am Fahrzeug einzustellen. Alle Luftdrücke am kalten Reifen gemessen.


    Als Ergänzung: Soloeinsatz bedeutet auch ohne Urlaubsgepäck; mit Urlaubsgepäck = Zweipersonenbetrieb


    ABER.....


    Wer auf 2,3/2,5 bar geht sollte wirklich spätestens bei jedem 2. Tanken mit kaltem Reifen den Luftdruck kontrollieren, da keine nennenswerten Reserven nach unten da sind.
    Wer mit 2,3/2,5 bar fährt und eine sportliche Fahrweise an den Tag legt, kommt deutlich früher an das obere Ende des Temperaturfensters beim MPR4; der Reifen beginnt dann an Grip zu verlieren und rutscht.


    Für viele wenn nicht die meisten Fahrer ist daher die Angabe von Honda die bessere Lösung, weil wechselnde Zuladung oder aber die Kontrollhäufigkeit recht selten ist.

    Wenn nicht jetzt... wann dann?

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