Motorradfahren mit Warnweste?

  • #21

    Ich denke, jede Statistik hat das Problem, dass sie nicht als allgemeingültig angesehen werden kann für jede Umgebung. Eine Statistik ist immer erneut der Versuch die Häufigkeit eines Falles X in der Umgebung Y in Zahlen zu fassen. Sie ist nur ein Hinweis, kann aber logischer Weise nie für jeden einzelnen Fall den Kopf hinhalten.


    Eine Statistik der Unfallzahlen über die Gefahrenstellen aus dem Flachland Norddeutschlands dürfte daher auch weniger aussagekräftig sein für den Harz, den Schwarzwald oder die Alpen in Bayern.




    Stimme ich zu... aber das ist doch kein Problem, denn es dürfte für die Verkehrssicherheit und das leibliche Wohl vollkommen unrelevant sein, ob sich die Anzahl der Unfälle, die ein Pflaster benötigen, erhöht hat oder nicht. Wer würde sich für diese Zahlen interessieren? Erst mit schwereren Verletzungen wird das ganze doch erst interessant bzw. für die einleitenden Maßnahmen um die Verkehrssicherheit zu erhöhen bedeutsam.



    Keine Frage. Stimme ich vollends zu.



    Ich würde so weit gehen und behaupten, dass es weniger "Rowdies" in der Gruppe der "Warnwestenträger" gibt, denn diese würden sich wohl niemals eine Warnweste anziehen. (Nicht, dass das jetzt jemand in den falschen Hals bekommt: Ich sage damit nicht aus, dass ALLE, die keine Warnweste tragen, Rowdies sind - es dürfte aber nachvollziehbar sein, dass Motorradfahrer, die bereit sind fahrtechnisch (Überholmanöver, Geschwindigkeit, etc.) höhere Risiken einzugehen, eher selten Warnwestenträger sind.)


    @Claus: :D Damit hast Du allerdings recht. (Auch wenn ich selber gegen ein zu viel an gesetzlichen Eingriffen bin. Jeder sollte das für sich selbst entscheiden dürfen, sonst schicken wir unsere Kinder, wie in manchen Teilen Japans, mit einem HELM zu FUSS zur Schule :doh: )

    Allzeit Gute und sichere Fahrt,
    Karim

    2 Mal editiert, zuletzt von Kurare79 ()

  • #22

    Hallo Claus,
    stimmt, und dazu nun der Text...


    Der ADAC hat eine Liste zusammengestellt, in der die Länder aufgeführt sind, in denen eine Warnwestenpflicht gilt. Erst vor kurzem wurde die Tragepflicht in Luxemburg und Ungarn eingeführt. Damit wächst die Zahl der Länder mit Warnwestenpflicht weiter. Schon seit längerem gilt sie in Belgien, Kroatien, Italien, Österreich, Portugal, der Slowakei, Spanien und Norwegen (nur für in Norwegen zugelassene Fahrzeuge).


    In manchen Ländern reicht es, die Weste (die der Euro-Norm EN 471 entsprechen muss) im Pannenfall zu tragen, in anderen muss sie immer im Auto mitgeführt werden. In Kroatien, Norwegen, Österreich, Portugal, der Slowakei und Tschechien ist das Deponieren der Westen im Pkw vorgeschrieben. Bei Nichtbeachtung der Trage- oder Mitführpflicht drohen empfindliche Strafen. Sollte sich bei einer Kontrolle die Weste nicht im Auto befinden oder außerhalb des Fahrzeugs nicht getragen werden, kann das zwischen 14 Euro (Österreich) und maximal 1375 Euro (Belgien) kosten.


    In Privat-Pkw in Deutschland muss keine Warnweste mitgeführt werden. Der gewerbliche Verkehr ist allerdings dazu verpflichtet. In Tschechien gilt die gleiche Regelung. Rumänien beschränkt sich auf eine Westenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Unabhängig von Vorschriften und drohenden Strafen, empfiehlt der ADAC immer eine Warnweste mitzuführen und diese im Falle einer Panne oder eines Unfalls freiwillig zu tragen, um von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen zu werden.



    Read more about Warnwestenpflicht in Europa: ADAC informiert : Topnews by http://www.topnews.de

    Wenn das die Lösung ist, hätte ich gern mein Problem zurück!


    Gruß Berthold


    G.Zümo 660, TT Crash Bar's , MRA VTS, TT Breit und Fern LED,HS,TC CT, OEM Koffer

  • #23

    Diese Tragepflicht bezieht sich bis jetzt auf Pannen und Unfälle.


    Hier ein Bericht aus der Biker News April 2012:



    "Zwangskutte


    Im letzten Jahr hatten die französischen Biker noch auf spektakuläre Weise gegen die Warnwestenpflicht demonstriert. Es hat nichts genützt.


    Spätestens ab dem 1.1.2013 müssen in Frankreich alle Fahrer und Beifahrer eines Motorrads über 125 ccm Hubraum reflektierende Kleidung tragen.
    Das gilt auch für die Besatzungen von Trikes.
    Das reflektierende Material muss mindestens 150 cm² bedecken , darf sich aber über mehrere Bereiche zwischen Helm und Gürtellinie verteilen.
    Es muß in die Kleidung integriert sein oder als Warnweste getragen werden.


    Und das alles gilt auch für ausländische Motorradfahrer, sonst sind 70 Euro Bußgeld fällig. "
    8-)

    Gruß Claus

    _____________ Alle sagten: Das geht nicht._____________
    Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.

  • #24

    Hallo,


    ich bevorzuge Orange.


    Dann seh ich aus wie Bob der Baumeister. :lol:


    Jetzt mal ernsthaft,ich trage eine helle Jacke.
    Im Rückenteil sind 2 Reißverschlüsse eingearbeitet,diese öffnen, Rückenteil runterrollen
    und in einer integrierten Ablagetasche falten.
    Zum vorschein kommt dann eine Orange-Silberfarbene Reflektionsfäche.
    Benutzen tue ich dies aber nur Nachts und im starken Regen,wenn kein Begleitender
    Motorradfahrer hinter mir ist.


    Gruß Thomas

    Was ich nich im Kopf habe, gehört da auch nich rein.

  • #25


    Und das ist glaube ich das Problem !
    Kein Bericht gibt dies klar und deutlich wieder das es sich eben nur auf Pannen und Unfälle bezieht.
    Und weil es so unklar ist ziehen eben die verunsicherten lieber bei jedem km das Ding an.


    Ich finde hier sollte man niemand versuchen zu bekehren.
    Das wird vermutlich auch nicht gelingen.


    Schön ist doch das es noch jeder handhaben darf wie er will und eben keine Pflicht ist
    ausser bei Pannen und Unfällen.


    Und ich bin sehr froh darüber das meine mitgeführte noch Original verschlossen ist ebenso wie das Verbandszeug :dance:

    Gruß Ingo


    Gut. :laughing-rollingred: .Böse

  • #26



    Das ist ein ganz erheblich, denn so wird Verkehrs-Politik begründet!


    Die Dunkelziffer bei verletzten Radfahrern dürfte sehr hoch sein. Es geistern Zahlen und Interpretationen rum, die von doppelter Anzahl reden. Zwei klassische Fälle:


    1) Besoffener Radfahrer fährt nachts durch die Gegend, purzelt vom Rad, holt sich eine dicke Beule und geht am nächsten Tag zum Arzt. Das ist ein Unfall unter Alkoholeinfluss mit verletzter Person, der statistisch nie erfasst wird.


    2) Übereifriger Rennradfahrer verschätzt sich und macht Bekanntschaft mit den Gesetzen der Gravitation, geht aber ebenfalls selbst zum Arzt. Auch dies ein Verkehrsunfall, der nicht erfasst wird.


    Sollten die Vermutungen stimmen, wird natürlich die Unfallstatistik - vor allem mit verletzten Radfahrern - stark verfälscht. Gehen wir tatsächlich von 100% Dunkelziffer aus, ergibt sich folgendes Bild:


    Zurzeit liegt die Schuld ungefähr bei 50:50 der Rad-Unfälle mit Kraftfahrzeugen. Würde die Dunkelziffer mit eingerechnet, verschiebt sich das Verhältnis. Urplötzlich wären 3/4 aller Radunfälle mit Verletzten selbst verschuldet! Das kann in politischen Forderungen und Gesetzesänderungen ganz erheblichen Einfluss haben!


    Hier mal eine Untersuchung zu dem Thema:
    http://www.traumacentrum.de/fi…llstudie_M%C3%BCnster.pdf



    Und die Unfallstatistik kann natürlich NUR auf die erfassten Unfälle bezogen werden. Was in der Unfallstatistik angegeben wird, ist ebenfalls gesetzlich geregelt:
    http://www.gesetze-im-internet…g_1990/BJNR010780990.html


    Von daher wird's schwer werden, irgendwelche (deutsche) Zahlen zu bekommen, die klipp und klar belegen, dass durch Warnwesten, helle Kleidung, weißer Helm usw. die Unfallzahlen bei Motorradfahreren beeinflusst werden, da diese Datenerhebung vom Statistikgesetz nicht gefordert ist.

  • #27


    Das geht ja noch...
    Kein Witz: Wir sitzen im Frühstücksraum eines großen Hotels in Thailand, da kommen zwei japanische Knirpse mit Schwimmweste rein. Na ja, dachten wir uns, die haben die Schwimmweste geschenkt bekommen und sind jetzt mächtig stolz. 2 Minuten später kamen die Eltern rein, ebenfalls mit Schwimmweste angezogen. Wohlgemerkt, zum Frühstück.


    Das hat mich neugierig gemacht und so bekam ich raus, dass die Familie auf ihrem Weg vom Bungalow zum Frühstück am Swimming-Pool vorbeikommt und somit der Reiseveranstalter aus versicherungstechnischen Gründen das verlangte. Und die machen das auch, da gibt's keine Diskussionen.

  • #28


    Ich habe die Statistik vom KH Münster gelesen und ich muss sagen, dass ich sehr überrascht bin, dass es eine derart hohe Dunkelziffer (knapp 75%) von schweren Unfällen gibt, die polizeilich gar nicht erfasst werden :shock: Ich kann Deine Argumentation nun nachvollziehen.


    Deine Erzählung von Thailand und Schwimmwesten ist amüsant. Ich denke, mit Europäern könnte man so etwas wahrscheinlich nicht machen, die würden einem den Vogel zeigen. :)

    Allzeit Gute und sichere Fahrt,
    Karim

  • #30

    Wenn ich richtig gelesen habe wird so was in der Art in Frankreich ab nächstem Jahr Pflicht.
    Nach den Alkoholtests die man mitführen muss, kommt jetzt noch das eine Fläche von ( lass mich Lügen) ca. DIN A5 auf den Klamotten reflektierend sein müssen. Dabei ist es egal wo und wie groß die einzelnen Reflektoren auf der Kleidung verteilt sind. Es muss nur alle zusammen die Fläche eines DIN A5 Blattes ergeben. Falls die Kleidung z.B. komplett schwarz ist kann man sich durch eine Armbinde ( Achtung Ironie: mit drei schwarzen Punkten) weiter helfen.

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