Startprobleme CT DCT BJ 2013

Zitat von Silentvoice

Hi Peter, kannst du mir den zitierten Teil deines Posts genauer erklären? Der Strom, den der Anlasser des CT zieht,
hängt meiner Meinung nach vom Innenwiderstand des Anlassers ab, nicht vom Widerstand des Starthilfekabels
oder dem Maximalstrom der Batterie des Starthilfe gebenden Fahrzeuges.
Oder übersehe ich etwas?

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Für den Stromfluß muß der ganze Stromkreis betrachtet werden:
Die Batterie, der Anlasser, die stromkreisschließenden Drähte/Kabel/Schienen etc.
Der Anlasser hat seinen geringsten Widerstand im Stillstand, d.h. beim Beginn des Startvorgangs.
Die Batterie selbst hat einen Innenwiderstand. Wird der Stromkreis geschlossen (Magnetschalter) fließt
soviel Strom wie der Gesamtwiderstand im Stromkreis zuläßt, abhängig der angelegten Spannung.
Der Anlasserwiderstand dürfte sich im Laufe der Zeit nur geringfügig ändern. Seine größte Änderung ist
nachdem er beginnt sich zu drehen. Dann wird der Widerstand größer und der durchfließende Strom kleiner.
Die größten Änderungen über die Zeit gehen von der Batterie aus. Selbst wenn sie im Laufe der Zeit keinen
Zellschluß erfährt und damit ausfällt wird ihr Innenwiderstand größer, damit der Gesamtwiderstand des Stromkreises
und auch die Höhe des fließenden Stromes. Irgendwann reicht es nicht mehr zum Anlassen. Wir kennen das von
früheren Fahrzeuggenerationen, als der Anlasser dann immer "müder" wurde, bis er gar nicht mehr drehte und nur noch
das Licht dunkler wurde.
Wird nun parallel zur eingebauten Batterie eine weitere Spannungsquelle angeschlossen wird der Gesamtstromkreis etwas
komplizierter. Der vorher beschriebene ist erstmal offen, da man die Starthilfekabel nicht bei laufendem Anlasser anschließt.
Es entsteht ein zusätzlicher Stromkreis obwohl die zwei Spannungsquellen eigentlich nur die Parallelschaltung zweier Quellen
mit gleicher Spannung ist, in der kein Strom fließen dürfte, ist es hier anders. Die Spannungsquelle der Starthilfe hat eine
höhere Spannung und einen niedrigeren Innenwiderstand. Damit wird die eingebaute Batterie von der Spannungsquelle zum
Verbraucher. Der Strom fließt nun "in die Batterie hinein" und nicht hinaus wie im o.b. Stromkreis. Also anders herum, so wie beim
Laden mit der Lima, aber mit höherem Strom der nun abhängig ist vom Innenwiderstand der Starthilfe gebenden Batterie, dem
Innenwiderstand der eingebauten Batterie und den Starthilfekabeln. War nun die eingebaute Batterie "nur" kräftig entladen,
aber sonst in Ordnung, hat sie einen kleinen Innenwiderstand. Falls die Starthilfe gebende Batterie einem Diesel "gehört"
hat diese einen sehr niedrigen Innenwiderstand. Und die Starthilfekabel des Diesel haben ebenfalls einen sehr niedrigen Widerstand
da sie einen sehr großen Kupferquerschnitt haben.
Nun kann also die Starthilfe gebende Batterie über die dicken Kabel einen sehr großen Strom an die empfangende Batterie liefern.
Für die intakte Motorradbatterie dürfte das der Tod sein.
Daher sollten zur Starthilfe über Batterie eines anderen Fahrzeugs unbedingt die Starthilfekabel für Motorräder verwendet werden,
sie haben einen erheblich geringeren Querschnitt, damit auch einen höheren strombegrenzenden Widerstand und die kleineren Zangen
lassen sich auch besser am Motorrad anklemmen.

So nun habe ich wahrscheinlich die restlichen Klarheiten beseitigt und wünsche einen schönen Abend.